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Das Fachgebiet Versorgungsplanung und Versorgungstechnik (VPT) am Institut für Architektur und Städtebau der UdK Berlin forscht im Bereich der Konzeption und Entwicklung energieeffizienter Gebäudeenergiesysteme sowie Stadtquartiere. Hierzu gehört neben der Entwicklung geeigneter Simulationsmethoden und Modellbibliotheken auch die Konzeption, die prototypische Umsetzung und Evaluierung von innovativen energetischen Gebäude- und Stadtquartierskonzepten (siehe https://www.udk-berlin.de/studium/architektur/fachgebiete/versorgungsplanung-und-versorgungstechnik/forschung/).

In bisherigen Forschungsprojekten wurden vom Fachgebiet VPT GIS-basierte Ansätze zur Gewinnung gebäudescharfer energetischer Gebäudeparamater auf Basis öffentlich verfügbarer Gebäudeinformationen entwickelt, mit Methoden zu einer physikalisch basierten Gebäudesimulation verknüpft und zur energetischen Stadtquartiersanalyse verwendet. Dieser Parametrierungs- und Simulationsansatz wurde auf eine Reihe unterschiedlicher Berliner Stadtquartiere angewandt, beispielswiese auf ein Sanierungsgebiet in Berlin Neukölln, auf den Gebäudebestand des Hochschulcampus Berlin-Charlottenburg und auf ca. 1000 öffentliche Gebäude des Landes Berlin. 

Im Projekt EnergyMap Berlin entwickelt das Fachgebiet VPT ein neuartiges KI-basiertes Prognosemodell für den gebäudescharfen Heizenergiebedarf des Berliner Wohn- und Nichtwohn-Gebäudebestands. Hierfür wird in Kooperation mit den Forschungspartnern ein umfangreicher Datensatz an gebeäudescharfen energiebezogenen Parametern und Energieverbrauchswerten erstellt, welcher als Grundlage zum Training der statistischen Ki-Modelle dient.

Charlottenburg-Wilmersdorf ist ein Berliner Innenstadtbezirk, in dem auf einer Fläche von rd. 65 km2 mehr als 341.000 Einwohner (Dez. 2020) leben. Die Verwaltung des Bezirks, das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, trägt durch die Tätigkeit seiner Abteilungen und Ämter aktiv zu dem Ziel bei, Berlin bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu machen. 

Im Klimaschutz ist das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf besonders bei der Durchführung und Unterstützung von energetischen Quartierskonzepten aktiv. Im Rahmen von Projekten sowie mit verschiedenen Planungsverfahren wird das Ziel verfolgt, die Wärmeversorgung von Stadtteilen klimagerecht zu modernisieren, um die wärmebedingten CO2-Emissionen, die den größten Anteil an den entsprechenden Emissionen der Stadt haben, zu reduzieren. Dabei kommen die Energie- und CO2-Bilanzierung von Quartieren,  kooperative Planungsansätze, Akteursaktivierung und funktionale Kooperations- und Beratungsformate zum Einsatz.

In EnergyMap Berlin befasst sich das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf insbesondere mit der Aktivierung unterschiedlicher gesellschaftlicher Akteure (Mieter, Eigentümer, zivilgesellschaftliche Organisationen), die in einem hochgradig heterogenen innerstädtischen Bestandsquartier zum Anliegen einer „kommunalen Wärmewende“ beitragen können, sowie der flächendeckenden Erhebung von gebäudescharfen Energieverbrauchsdaten v.a. auf freiwilliger Basis. Diese Ist-Daten werden eingesetzt, um im Projekt die Prognosegüte der mit statistischen und modellbasierten Verfahren gewonnenen Daten zu evaluieren und zu verbessern. 

Als gemeinnützige Beratungsgesellschaft mit Sitz in Berlin engagiert sich co2online seit dem Jahr 2003 für Energieeffizienz und Klimaschutz. Schwerpunkte sind hierbei die Nutzerzentrierung, das Monitoring und die Evaluierung von Effizienzmaßnahmen. Mit seinem interdisziplinären Team realisiert co2online Kampagnen, Projekte und Forschungsvorhaben für nationale und internationale Auftrag- und Fördergeber. Seit mehr als 15 Jahren entwickelt co2online gemeinsam mit der SEnerCon GmbH webbasierte Beratungsinstrumente im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz. Hierzu nutzt co2online die über 2 Mio. Gebäude- und Energieverbrauchsdaten, die durch die Nutzer*innen der Energiespar-Checks bereitgestellt wurden. In dem Portal wohngebäude.info veröffentlicht co2online bundesweite Auswertungen zum Energieverbrauch von Gebäuden und stellt Dritten die Open-Source-Daten kostenfrei zur Verfügung.

Die Potsdamer Ingenieurgesellschaft LUP (https://www.lup-umwelt.de/) ist eine der führenden Dienstleistungsanbieter in Ostdeutschland für Umweltplanung, Fernerkundung und Geoinformatik auf der Bundes-, Landes- und kommunalen Ebene. Seit mehr als 20 Jahren wurden über 400 Projekte durchgeführt, unter anderem Forschungs- und Entwicklungsprojekte überwiegend mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung indikatorenbasierter Umweltbeobachtungs- und Bewertungssysteme. Im Projektbereich Klimaschutz und Klimawandel war die LUP in zahlreichen Projekten gutachterlich für Bundesländer und Kommunen federführend oder innerhalb von Gutachterteams tätig. Im Team der LUP arbeiten Biologen, Geo-/Ökologen, Geographen, Forstwissenschaftler, Ingenieure, Planer und Informatiker Hand in Hand. Das Team besteht zurzeit aus über 20 MitarbeiterInnen.

LUP hat Mitte 2019 bereits zum dritten Mal das energetische Gebäudemodell des Landes Berlin als Grundlage für das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms (BEK) erstellt (nach 2009 im Rahmen der Machbarkeitsstudie CO2-neutrales Berlin und 2013/14 im Rahmen des BEK-Gutachtens). Dabei wurde mittels Fernerkundung ein vollständiges 3D-Modell des Landes erzeugt, Volumen und Hülleninformationen des Berliner Gebäudebestandes berechnet, mit vorhandenen Informationen zu Nutzung, Typologie, Baualter usw. attributiert und in energetisch wirksame Cluster unterteilt. Das [EnGeMBer2019] dient sowohl der Ermittlung des Endenergieverbrauchs des Gebäudesektors als Teilmenge der Handlungsfelder Wirtschaft sowie Private Haushalte der Berliner Energiebilanz (AfS), als auch der Qualifizierung von Maßnahmen im Rahmen der Fortschreibung des BEK. Das [EnGeMBer2019] ist der derzeit aktuellste Stand von ca. 550.000 Gebäudeobjekten mit energetischen Eigenschaften im Land Berlin und schließt damit die Lücke aus dem amtlichen Kataster und sonstigen 3D-Stadtmodellen in Berlin. Darüber hinaus entwickelt und betreibt die LUP das digitale Monitoring- und Informationssystem des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms (diBEK) im Auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Kern des diBEK sind die Erfassung, Verarbeitung und Darstellung aller Zielerreichungsindikatoren aller Klima- schutzmaßnahmen des Landes Berlin (https://www.dibek.berlin.de).

Die SEnerCon GmbH ist seit ihrer Gründung im Bereich der internetbasierten Energieberatung tätig. Dabei liegt der Fokus auf der Erfassung von Energieverbrauchsdaten, deren Bewertung und auf der kommunikativen Aufbereitung von Ergebnisse für den Kunden (privat und gewerblich). Um eine große Reichweite bei der Beratung und somit für den Klimaschutz zu erzielen,  setzt SEnerCon von Anfang an auf die Entwicklung von automatisierten online Energieberatungstools, die in bundes- und europaweiten Klimaschutzprojekten Anwendung finden. Auch bei EnergyMap werden einige dieser Tools eingesetzt, wie beispielsweise der HeizCheck zur Überprüfung von Heizkosten, der ModernisierungsCheck zur Impulsberatung für Modernisierungen und das Energiesparkonto als Energiemonitoring-System für Verbraucher und Unternehmen. Teilweise werden diese Tools an die Projektanforderungen angepasst. Darüber hinaus ist SEnerCon im Projekt EnergyMap für die Untersuchung von datenschutzrechtlichen Belangen bei den einzelnen Schritten von der Datenbereitstellung bis zur Veröffentlichung von gebäudescharfen Energieverbrauchsdaten zuständig. 

Das Verbundvorhaben EnergyMap Berlin wird vom Projektpartner UdK Berlin koordiniert.

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Projektkoordinator

Prof. Dr.-Ing. Christoph Nytsch-Geusen

Universität der Künste Berlin

Institut für Architektur und Städtebau

Fachgebiet Versorgungsplanung und Versorgungstechnik (VPT)